Die gravierten Modelle aus Belgien
Die gravierten Revolver, nicht nur aus Belgien, zählen immer zu den schönsten und prunkvollsten Stücken eines Herstellers. Bei den Centauren gibt es nur zwei Unterschiede, die vom Hersteller in Auftrag gegebenen und die privat organisierten Ausführungen. Schön sind sie alle. Einige wenige wurden im Auftrag in den USA graviert, aber der überwiegende Teil in Deutschland oder Belgien veredelt. Die werksgravierten haben zu schätzungsweise 80% immer die Centaure Plakette im Griff. Es ist nicht auszuschließen, dass die Künstler, die für F.A.U.L. arbeiteten, auch für das Rothenburger Waffeneck Arbeiten ausgeführt haben. Bestellen konnte man im Katalog die Gravuren De Luxe und Super De Luxe.
Die erfassten Modelle sind nicht nach einer bestimmten Reihenfolge sortiert. Wir befassen uns mit dem Presentationsrevolver, dem Super De Luxe und alles was es Wert ist, hier erwähnt zu werden.
Der gravierte Civilian
Thomas Haas oder Acevedo waren zwei von wenigen begnadeten Graveuren, die solche Schönheiten, wie den ENG #2 geschaffen haben. Mit Goldeinlagen und feinsten Stechereien. Der Civilian stellt einer der ersten, gravierten Exemplare dar. Der Lauf ist nur mit einem CENTENNIAL in Schreibschrift gekennzeichnet. Selbst die Seriennummer ist mit Gold eingelegt.
Civilian # Eng No 2
Interessant bei der Made in Belgium Gravur ist, dass Belgium falsch geschrieben wurde. War es nun Absicht oder wußte man in Übersee nicht, wie es richtig heißt? 1961 wurde der Revolver hergestellt.
Presentation RNMA
Der wahrscheinlich schönste und nur 20 mal produzierte RNMA ist das Presentationsmodel. Feinste Gravur mit Goldeinlagen, wie sie von Colt schon bekannt sind. Der Griff wurde aus Elfenbein gefertigt. Obwohl nur für den europäischen Markt gefertigt und angeboten, haben doch gleich zwei den Weg nach Kanada gefunden.
Presentation # 14000
13644 und 13983 sind die Vertreter in Kanada. Mit Zertifikat und Bestätigung aus dem Hause F.A.U.L.
Der Super De Luxe RNMA
Der Super de Luxe zeichnet sich durch eine 20 % tige "Mehrgravur" zu den De Luxe Revolvern aus. Er ist immer in schwarz brüniert und mit silbernen Einlagen versehen. 4 Stück werden als Produktionsergebnis vorhanden sein.
SDL # 13446
Im Januar 2024 wurde ein weiterer SDL entdeckt und konnte sicher in die Herde eines Sammlers integriert werden! Er unterscheidet sich wesentlich, vom ersten, welcher ein paar Monate älter ist. Dieser hier bekommt die Bezeichnung "Texas", wegen der Silbersterne und einem Pfeil unter der Ladestange. Die SDL Serie ist nur echt, mit den 800 ter Silberstreifen, schwarz gebeizt und ohne Laufbeschriftung.
13645
Der Super De Luxe, der keiner ist!
Hier haben wir ein klassisches Beispiel für einen Super De Luxe, welcher fast so aussieht, wie einer, aber keiner ist. Der SDL hat keine Laufbeschriftung und auch kein Centaure Logo. Was sofort ins Auge springt, ist das fehlende Medailion. Augen auf, beim Super De Luxe Kauf!
Feine Silbereinlagen zeugen von einer künstlerischen Hand. Es handelt sich aber um einen RNMA 5/1
Der weiße De Luxe
Reichhaltig in seiner Gravur, jedoch keine schwarze Färbung der Metalteile. Dennoch werksseitig hergestellt.
Einer der schönsten Stücke in hochglanzpolierter Optik! Ohne Silbereinlagen
RNMA #13430
Gravierter RNMA 5/ 1
Der RNMA 5/1 wurde dem Anschein nach, überwiegend vom Rothenburger Waffeneck für Gravurarbeiten bevorzugt. Typisch ist hier das Schachbrettmuster auf dem Rückstoßschild und das fehlende Medailion im Griff. Nach der derzeitigen Recherche sollte es nicht mehr als 29 "zerkratzte" 5/ 1 geben.
RNMA #8371
Gravierter RNMA 5/ 2
Leichte Unterschiede sind zwischen den werksseitigen und den von privater Hand organisierten Gavuren. Schaut man sich aber die Trommeln und floralen Windungen an, so findet man diese ebenso auf den Santa Barbara, Uberti etc. wieder. 240 Kunstwerke soll es von diesen schönen Stücken geben.
RNMA # 12211
werksseitig fast immer mit Medailion im Griff.
Oftmals findet man die kleinen Unterschiede der Gravur beim näheren Betrachten erst aus einer ganz andern Perspektive. Wieviele Variationen der Graveur sich hat einfallen lassen, ist nicht erfasst. Hier nur vier Möglichkeiten von derzeit 240 vermuteten Aufträgen.
Der Elfenbeingriff mit eingearbeitetem Medaillion wurde werksseitig so geliefert! Völlig legal zu der Zeit! Erst später gab es das mit Recht eingeführte Artenschutzabkommen.
SN 13432 mit werksmontiertem Elfenbeingriff
Ein Garand für gute Bilder ist die Firma Lachmaier aus Ettlingen, besonderer Dank an Herrn Dieter Ockert für die Verwendung der Bilder! Seriennummer # 13980
Gravierte Schmuckstücke, einfach zum Geniesen und anschauen!
Regular New Model Army, deren Verbleib zunächst unbekannt war, ist erstaunlicherweise in den USA wieder in einem Auktionshaus aufgetaucht. Die Freigabe der Bilder wurde uns freundlicherweise zugesagt.. Ein amerikanischer Sammler freut sich heute über seinen gravierten Schatz, einem RNMA 2/1.
Diese Arbeiten sind zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit von Horacio Acevedo Sr. ausgeführt worden, welcher auch die Walzen für die Trommelgravuren der Seeschlachtszenen herstellte.
RNMA 3/2 SN 3121 ist ein absoluter Eyecatcher und nicht vergleichbar mit den gravierten, aus der Hinterhofwerkstatt. Angeboten wurde er in einem amerikanischen Auktionshaus, durch die Firma Orange Coast Auctions. Die Griffschnitzereien sind genauso prachtvoll, wie der Rest.
Auch bei deutschen Auktionshäusern findet man reichhaltig, privat in Auftrag gegebene Centaure, die ihres Gleichen suchen.
Der Griff wird aus Horn gearbeitet sein. Reichhaltige Gravur, SN 14164
Der gravierte Cavalry
kommt noch
Marshal mal graviert
Man überlegte sich wohl, wie man die Ära F.A.U.L. aus Belgien zu einem guten, bleibenden Schluss, in Erinnerung halten könnte. Die Antwort könnte der gravierte Marshal sein. 35 mal musste der Künstler mit dem Stecheisen Hand anlegen, bis auch diese geschaffen waren. Hergestellt wurden sie allerdings schon 1971.
SN 13528
Von den RNMAs im Detail nicht zu unterscheiden,
Dieser Marshal 1/2 wurde individuell graviert. Mit der gefluteten Trommel wurde er nie vom Werk als Kandidat für Künstler ausgegeben. Hier als herkömmlicher Gebrauchsgegenstand und nicht nur für die Vitrine.
RNMA 1/2 wurde beim 4. FROCS Treffen vorgestellt.
Auszug des damaligen Textes:
Gravierter RNMA 1. Variation, 2. Subvariation: wurde von einem FROCS in den USA, Ende 2012 befreit. Zu dem Zeitpunkt hatte ein Vorbesitzer bereits Brünierung und Bunthärtung entfernt. Dies inspirierte SLTM1, das gute Stück von Charles L. Starks gravieren zu lassen.
Hier sind einige Kommentare von Starks: “Beiliegend einige Fotos in hoher Auflösung von Centaure #1299, den ich gerade graviere. Ich hoffe, die Auflösung ist ausreichend oder mindestens bearbeitbar, denn ein Fotograf bin ich nicht.“ “Wie gewünscht, ist hier eine kurze Beschreibung. Lassen Sie mich bitte wissen, wenn Sie weitere Informationen oder Fotos benötigen. Ich werde mich dann so schnell wie möglich darum kümmern.“ “Per heute benötige ich sicher noch mindestens einen weiteren Monat bis zur Fertigstellung. Dann sende ich Fotos des zusammengebauten Centaure.“ Dies ist nun der Stand der Arbeit am 1. April 2013:
”Im Dezember 2012 wurde ich gebeten, Centaure #1299 zu gravieren. Der Besitzer wünschte sich etwas anderes als die normalen Colt-Gravuren, die man heute so oft sieht …” “Das war eine mächtige Herausforderung für mich, denn ich graviere erst seit wenigen Jahren.“ “Nach anfänglichem Zögern machte ich mich trotzdem an diese Aufgabe, begann die Projektplanung und gravierte den ersten Teil im Februar d. J. “Die Arbeit ist noch lange nicht abgeschlossen. Am Ende sollen auch Trommel, Ladepresse und Hammer graviert sein.“ “Grundidee meiner Gravur ist der rosa Trompetenwein, hier reliefartig und mit punziertem Hintergrund.“ “Außerdem entschloss ich mich, das Muster nicht spiegelbildlich anzulegen. Oder andersherum, was Sie auf der rechten Seite sehen, ist nicht identisch mit dem, was Sie links sehen.“ “Somit mag das Muster auf der einen Seite eine blühende Blume zeigen, auf der anderen jedoch die gleiche Blume von unten.“ “Damit hoffe ich ein einzigartiges, aber auch angenehm anzuschauendes Design zu realisieren, das gleichzeitig nicht überdominant erscheint.“
“Einige Gedanken zum Centaure, für diejenigen, die ein ähnliches Projekt übernehmen möchten. Bisher bin ich sehr beeindruckt“ “Solange das Werkzeug sehr scharf gehalten wird, lässt sich der Stahl gut ziselieren. Das ist bei gehärtetem bzw. hochwertigem Stahl nicht ungewöhnlich“ “Normalerweise würde jedes Werkzeug, wenn es stumpf wird, schlecht schneiden. Beim Centaure jedoch bricht schnell die Schneidekante des Werkzeugs weg oder die Punzierung aus. Die Geometrie des Werkzeugs bzw. der Punzierung muss nachgearbeitet werden.“ “Nach den bisherigen Erfahrungen muss ich das Werkzeug doppelt so oft schärfen.“ “Obwohl ich etwas herumexperimentieren musste, mir hat’s Spaß gemacht, diesen Centaure zu bearbeiten.“ “Ich hoffe deshalb, dass er Euch so gefällt, wie er mir.“Am 21. April 2013 war’s geschafft! Die pure Eleganz – einfach umwerfend. Und so äußerte sich der stolze Besitzer: “Das Projekt ist abgeschlossen und das Ergebnis ist … bildet Euch selbst eine Meinung!“ “Vergesst das Handtuch nicht, damit Ihr Euren Sabber von der Tastatur wischen könnt! Ich fühle mich geehrt, solch ein Schmuckstück besitzen zu dürfen. Es belegt einmal wieder (gegenüber meiner Frau) mein reines Karma, m muss wohl mit Mutter Teresa verwandt sein!“ “Ernsthaft, die Bilder werden dieser Handwerksarbeit nicht gerecht und “Es leuchtet wirklich“ wie Charlton Heston im Film THE MOUNTAIN MEN sagte!“
Dieser RNMA in der Schatulle war auch im Jahre 2013 beim FROCS Treffen zu bewundern.
Einer schöner als der andere!
Wir bewegen uns bei den gravierten Modellen schon seit längerer Zeit in einer Grauzone. Wer kann schon sagen, wieviele normal ausgelieferte RNMA, Marshals, Cavalry`s oder auch Civilian aus ihrem tristen Schattendasein herausgeholt wurden und zu solch schönen, glänzenden Einzelstücke wurden. Leider sind die Hintergründe, welche mal der Anlass zu der Umgestaltung voran gegangen war, meist mit dem Ausscheiden aus dem Leben, mit verloren gegangen. Kinder interessieren sich nicht mehr für Waffen, oder Sammlungen, wie es mal in der Vergangenheit war, als John Wayne und Robert Mitchum noch unsere Helden waren.
RNMA 1/2 zu einem gravierten Prachtexemplar umgestaltet. Die grobe Arbeit ist mit denen der werksgravierten, oder dennen aus dem Rothenburger Waffeneck nicht zu vergleichen.
# 10749
Die Gründe, warum ein normaler RNMA 1/2 zu einem gravierten Objekt wurde, entzieht sich unserer Kenntnis. Diese Revolver sind auch nicht mit den Meisterwerken von Horacio Acevedo Sr. vergleichbar! Dementsprechend finden sie auch nicht unbedingt die Zustimmung der "Hardcore Sammler". Ein nettes Teil, dass man sofort auf dem Schießstandtisch wiedererkennt. Mehr nicht!
Rothenburger Waffeneck
Leider gab es noch keine Informationen seitens des Rothenburger Waffenecks zu deren eigene Historie oder der gravierten Centaure Revolver.
Dieser schöne RNMA 5. Variation,1.Subvariation wurde 2020 von den Eidgenossen aus der Schweiz in die USA versendet. Die freundliche Freigabe der Bilder erfolgte durch AUGUSTUS FINE ANTIQUITIES GmbH, Brislach in der Schweiz. Solch ein Kunstwerk ist eine Bereicherung jeder Sammlung und grenzt auf jeden Fall an den RNMA Super de Luxe heran! Typisch für die Gravuere des Rothenburger Waffenecks waren die Karomuster, oder auch einfach "Schachbrett" genannt.
Wie viele wurden in solch einer aufwendigen, tiefgestochenen Arbeit geordert? Dieser 5/1 mit der Seriennummer 7714 hat den Sprung über den großen Teich nach Amerika geschafft und macht dort nun den neuen Besitzer glücklich!
Ein toller Beifang bei diesem Set ist die gravierte Kugelzange, im gleichen Stil graviert wie der Revolver. Allein nur diese Zange in der Sammlung zu haben wäre ein "Reingewinn!" Es könnte eine originale Zange aus Eisen sein.
Ein weiterer Centaure aus dem Rothenbureger Waffeneck ist der gravierte RNMA 5/1 mit der Nummer 8999, von der Machart wie der RNMA 5/1 mit der Nummer zuvor 7714.
Schöne und tiefe Gravur
RNMA 1. Variation, 2.Subvariation
Dieser RNMA 1/2 wurde zusätzlich, nachdem er graviert wurde, auf dem Rahmen mit einer Goldschicht veredelt.
RNMA #13966
Werksgravierter 5/ 2, individuell gestaltet
Goldbeschichtungen scheinen gar nicht so selten gewesen zu sein, schaut man sich die erfassten Revolver, welche wir in unserer Datenbank haben, an. Ob sie geschmacklich jedermanns Zustimmung erhalten, lassen wir mal im Raum so stehn. Für Sammler, welche die Originalität suchen, wäre dieses Stück schon außen vor. Auffällig ist auch der nicht ganz stimmige Griff, welcher so nicht bei FAUL durch die Kontrolle gegangen wäre. Der Rahmen wurde durch ein elektrolytisches Verfahren bronziert und der Abzugsbügel nebst Hammer vergoldet.
RNMA 5/2 mit Seriennummer 13337
Rahmen und Hammer goldig Giff ohne Medaillions und nicht stimmig
Aus dem gleichem Hause
Das Rothenburger Waffeneck brachte die ersten, gravierten CENTENNIAL/ Centaure Revolver auf den Markt, noch bevor die Graveure bei FAUL in Belgien ihre Stücke zum Verkauf anbieten konnten. Ungewiss ist, ob es vielleicht die selben Künstler waren? Man kann auch nicht festlegen, dass nur die werksgravierten ein Medaillion hatten, dass war einzig und allein vom Besteller abhängig. Die Waffeneckmodelle haben allerdings nach derzeitigem Kenntnisstand immer das Schachbrettmuster auf dem Rückstossschild.
SN 10214, aus der Serie 5/2 ohne Laufbeschriftung und Made in Belgium unter dem Griff
Hier ein deutlicher Unterschied zwischen SN 10214 (oben) und 11187 (unten) bei der Größe des Schachbrettmusters auf dem Rückstoßschild.
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