Cavalry oder Wade Hampton Modell
Angeblich kam die Idee, einen Revolver mit einem Anschlagschaft auszustatten, von einem Südstaaten General. Wade Hampton hieß er und er soll auch der Initiator für die kanalierte Trommel gewesen sein. Bei CENTENNIAL Arms USA wurde dieses Modell ab 1961 vermarktet. Die Schäfte stammen allesamt für die erste Variation aus Italien (Firma SILE war ein Schafthersteller, der nicht an private Kunden lieferte, sondern nur an Firmen). Von dort wurden sie nach Belgien übersendet. Bestellte man einen Cavalry, oder wie in den USA vorgestellt, als First Model CENTENNIAL Revolver, so wurde dieser mit dem Schaft extra eingepaßt und bestenfalls mit der Seriennummer des Revolvers versehen. Die Seriennummern begannen alle mit einem F auf der Unterseite. Dieses Präfix stand für "four", also für einen Vierschraubenrahmen. Nicht jeder Anschlagschaft passte zu jedem Revolver. Die erste Variante hatte die Schrauben, welche als Widerlager zum Schaft dienten, etwas versetzt, im Vergleich zu der 2. Variation. Es wurde auch nicht auf Nummerngleichheit geachtet, sondern darauf, dass die Schäfte saugend paßten. Die langen Schrauben entsprachen hierbei nicht dem Original. Der hatte nur Stummelschrauben.
1.Variation, 1. Subvariation
F 865 mit nummernlosem Anschlagschaft
Die erste Subvariation wurde mit einem 7,5" Lauf ausgeliefert. Die Schrauben stehen ca. 6mm hervor und bilden das Gegenlager zum Schaft. Die Trommelachse entspricht der ersten Version, die Trommelkammern waren groß und das Logo ist ein Rampant Centaur. 886 wurden ausgeliefert, mit den unterschiedlichen Laufbeschriftungen:
"1960 NEW MODEL ARMY"
"1960 NEW MODEL ARMY" CENTENNIAL TRADE MARK CHICAGO U.S.A.
"1960 NEW MODEL ARMY" CENTENNIAL TRADE MARK
Der Schaft war nach Möglichkeit, aber nicht immer, nummerngleich. Diese Modelle gab es nur in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die langen Schrauben entsprechen nicht dem Original.
Die vierte Schraube sitzt beim Cavalry 1/1 tief am unteren Rahmen Zum Vergleich die zweite Variation, erste Subvariation
F 65, ungeschossen!
1.Variation, 2. Subvariation
Hauptmerkmal bei dieser Variation ist das flache, vierte Schraubenpaar. So wurde er im Original auch an die Truppe ausgeliefert. Dieser Revolver war nicht mit einer Schulterstütze ausgeliefert worden und musste deshalb nach Ansicht der Konstrukteure, auch kein langes Schraubenpaar haben. Dieses diente bei den anderen Modellen als besseres Widerlager. Der Lauf hatte ebenfalls nur eine Länge von 7,5".
Laufbeschriftungen sind folgende:
"1960 NEW MODEL ARMY"
"1969 NEW MODEL ARMY" CENTENNIAL TRADE MARK CHICAGO U.S.A.
106 wurden für die USA gefertigt.
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1.Variation, 3. Subvariation
Cavalry Modelle mit einer Rollgravur wurden 12 Stück hergestellt, sind aber nur von einem Plakat her bekannt. Die Laufbeschriftung dürfte
"1960 NEW MODEL ARMY"
sein. Sehr seltene Variation! Bild unten ist nur beispielhaft
2. Variation, 1. Subvariation
F11117
Die 2. Variation wurde mit einem 8" Lauf und dem flachen, vierten Schraubenpaar, für die USA und Europa, ohne Anschlagschaft gefertigt. 35 Stück sind zu finden mit der Laufbeschriftung:
CENTENNIAL TRADE MARK "1960 NEW MODEL ARMY"
Das Logo ziert einen Walking Centaur. Produziert wurden diese Cavalry"s der 2. Variation nur 1971.
Flaches Schraubenpaar.
2.Variation, 2. Subvariation
F 11134
Bei nummerngleichen Schäften ist die Passgenauigkeit wie auf dem Bild, ohne Zwischenraum zum Revolvergriff. Die zweite Subvariante gab es mit der dritten und vierten Version der Trommelachse. Die Kammern der gefluteten Trommel waren klein. 152 wurden mit nummerngleichen Schaft ausgeliefert und das in Deutschland und den USA. Gut zu erkennen sind hier auch die ca. 6mm langen Schrauben. Es gab nur die Laufbeschriftung:
CENTENNIAL TRADE MARK "1960 NEW MODEL ARMY"
Ein Walking Centaur ziert den Rahmen.
Colterisiert
8 Stück
Vereint in einem Schaukasten, 2/1 und 2/2
Die Anschlagschäfte
Die Anschlagschäfte wurden wie auch die Griffe aus bestem Nussbaumholz gefertigt. Der Hersteller kam Anfangs aus Italien und versorgte F.A.U.L. mit den Schäften, wo sie dann in Belgien in der Fabrik, bei Bestellung eines Sets, angepaßt und mit der Revolvernummer versehen, ausgeliefert wurden.
Nicht jeder Schaft paßt an jedem Revolver! Das liegt in erster Linie an den vierten Schraubenpaar, welches bei den Variationen 1 zu 2 unterschiedlich in der Höhe angeordnet waren. Es war in erster Linie wichtig, dass der Schaft paßte und nicht die Nummerngleichheit des Sets. Es passierte oft, das zunächst der Revolver gekauft wurde und nach einiger Zeit dann ein Schaft. Der Händler griff in die Kiste und paßte den Schaft an, der gerade oben lag, ungeachtet der Nummer darauf.
Der Schaft der zweiten Variation sieht dem der ersten Variation zum verwechseln ähnlich. Auch kann man nicht auf den ersten Blick sagen, ob es sich um einen Schaft für einen Italiener oder einem Belgier handelt. Sind keine äußeren Bezeichnungen wie die typische Seriennummer mit einem F, oder dem Made in Belgium vorhanden, dann muss geschraubt werden. Nur die Centaureschäfte haben den dicken Rand von Innen.
Die hintere Kappe aus Messing hat bei denen für Belgien vorgesehene Charge immer einen dicken Rand zum Holz hin. Oftmals sind die Teile auch mit Zahlen bestempelt und/ oder haben die Nummern mit Bleistift auf dem Holz stehen.
Dieser Schaft sucht noch seinen Revolver der 2. Variation in den USA. Deutlich ist die Nummer 11076 mit dem vorherigen Prefix F zu erkennen.
Oft wird der Schaft auch mit dem eines 1858 verwechselt, der diese Nut nicht hat. Bild rechts
Der Schaft des Cavalry 1. Variation, 1. Subvariation hat zu Beginn noch den Händlerstempel SILE und eine Nummer im Holz des Schaftes, unter der Messingplatte. Seriennummer sind nicht immer auf den beiden Messingbeschlägen des Schaftes.
Nummer vor dem Sattelring und Made in Belgium auf der linken Seite
Besondere Cavalrys
Immer wieder laufen uns besondere, oder individuelle Modelle über den Weg. Hier widmen wir ihnen die Bühne, die sie verdienen. Einfach nur zum schauen und genießen. An dieser Stelle bedanken wir uns an diejenigen, welche die Bilder zur Verfügung gestellt haben!
Dieser F 712 wurde 2023 bei https://www.rockislandauction.com in den USA angeboten. Gelungene Griff- und Schaftverschneidungen werten diesen Cavalry 1. Variation, 1. Subvariation von 1963 sehr auf. Diese Variante wurde am Anfang noch mit einem 7,5" Lauf ausgeliefert. Die Bilder wurden mit freundlicher Genehmigung für diese Homepage zur Verfügung gestellt.
Ein Cavalry ohne F Prefix, dafür aber mit echtem Elfenbein ausgestattet. Selten anzusehen, dieser Schöne Revolver mit Nummer 5414
Ein schönes Beispiel für eine "Colterisierung. Adresse auf dem Lauf. Wahrscheinlich eine Arbeit von dem Graveur Horacio Acevedo Sr. Anfang der 60ger Jahre.
Die Schweiz presäntiert uns diesen schönen Cavalry 2. Variation, 1. Subvariation mit einem "stainless finish"! Ob es sich hier um eine abgebeizte, oder geschliffene Version handelt, muss noch geklärt werden. Bisher gehen wir davonn aus, dass er mal brüniert gewesen war. F 11301 ist der bisher jüngste Revolver, oder der letzte aus dem Jahr 1971 der Cavalry Serie.
F 11301 aus der Schweiz
Hier zeigt sich, dass er vorher schonmal ein Gastspiel in Deutschland hatte. Händlerstempel Bärbel Harlos, Rieden CENTENNIAL Trade Mark "1960 New Model Army"
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